Light, Seeking Light. Malerei und Camera obscura - Fotografie von Martin Streit

24. November 2021 - 13. Januar 2022

Mittwochs bis Freitags 14-18 Uhr
Samstags und Sonntags 12-18 Uhr
Ausstellungsssaal im 1.OG des KUBUS

- Finissage: 13. Januar 2022, 18 Uhr | Künstlergespräch mit Martin Streit und Prof. Dr. Markus Heinzelmann (Kunstgeschichtliches Institut der Ruhr-Universität)

kostenlose öffentliche Führungen
28.11.2021, 16 Uhr
12.12.2021, 16 Uhr
09.01.2022, 16 Uhr

Im Zuge vorbereitender Lehrveranstaltungen unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Rehm an der Ruhr Universität haben zuvor Studierende der Kunstgeschichte an einer ersten kunsthistorisch fundierten Positionsbestimmung des in Köln lebenden Künstlers (*1964 in Koblenz) gearbeitet. Die wichtigsten Ergebnisse legen sie zum Ausstellungsbeginn in einer eigenen, reich bebilderten Publikation vor. 

 

Dreh- und Angelpunkt der Arbeit Martin Streits ist das bildnerische Arbeiten mit Farbe. Wo die Maler:innen seiner Lehrergeneration wie Gotthard Graubner, allerdings die Malerei ganz vom figurativen Darstellen zu befreien gesucht hatten, konfrontieren uns die Arbeiten Streits stets mit schlichten Motiven, die an ältere Traditionen des Stilllebens, des Porträts oder des Landschaftsbildes erinnern. Beim genaueren Betrachten geraten die Bildgegenstände jedoch mit ihrem jeweiligen Umfeld in Schwingung, und genau in diesem Augenblick beginnen sie, sich in ihrer Objekthaftigkeit zu entziehen, sich uns vielmehr als Hervorbringungen des Lichts zu offenbaren. Wir erleben ihr Erscheinen und damit zugleich ihr Verschwinden, womit die Farbwirkung der Gemälde als solche in den Vordergrund rückt.

Auf diese Art und Weise knüpft Streit an stark mit dem Ruhrgebiet und mit Bochum selbst verknüpfte farbmalerische Entwicklungen früherer Jahrzehnte an, schöpft jedoch besondere Energie daraus, deren bildstürmerische Attitüde zu unterlaufen. Unter den Koloristen früherer Jahrhunderte wie Tizian, Cézanne oder Morandi, findet er vielfältige Verbündete, sodass gute Teile einer vermeintlich überwundenen Geschichte als eine reiche Vorgeschichte aktueller Kunst erscheint.

Mit Hilfe der schon der Antike bekannten Camera obscura-Technik, gepaart mit digitaler Fotografie, gelingt es Martin Streit seit nunmehr einem Jahrzehnt, seine farbmalerischen Anliegen auch ins Medium der Fotografie zu übertragen. Und gleichzeitig erschließt sich ihm mit der ganz anderen Arbeitsweise ein neues Spektrum an Motiven und Erscheinungsformen. Während die Gemälde zumeist eine besondere Ruhe ausstrahlen, kommen hier besonders Aspekte der Bewegung ins Spiel. So zum Beispiel im traditionsreichen Motiv der Passant:in, deren lichthaftes Aufscheinen und Verschwinden die Bilder lebhaft vor Augen führen. Wie genau der Maler hier als Fotograf agiert, das lässt sich neben manch anderem – in den Textbeiträgen der Studierenden erfahren. 

 

Die Publikation zur Ausstellung erscheint als Nr. 7 von „GA2. Kunstgeschichtliches Journal für studentische Forschung und Kritik“, der digitalen Zeitschrift des Kunstgeschichtlichen Instituts der Ruhr-Universität (https://ojs.ub.rub.de/index.php/GA2). Auch eine limitierte Druckauflage ist vorgesehen.
 

 

Bei weiterem Informationsbedarf können kontaktiert werden:

Leoni Bianka Reiber (Leoni.Reiber ät rub.de)

Selen Türkel (Selen.Tuerkel ät rub.de)

Prof. Dr. Ulrich Rehm (ulrich.rehm ät rub.de)

Martin Streit (https://martinstreit.net/)        

Basilika, 2015
Öl auf Leinwand, 22 x 28 cm

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Goldrausch, 2020
Auckland NZ, Camera Obscura, Pigmentdruck auf Alu-Dibond
150 x 100 cm

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