Die Sammlung Adolf Luther als magische Karte

Ein Vortrag von Prof. Dr. Markus Heinzelmann am Donnerstag, 10. November 2022, 18 Uhr

Seit dem Ende der 1960er Jahre baut Adolf Luther sukzessive eine hochkarätige Sammlung von Werken der Kunst des 20. Jahrhunderts auf, die im Jahr 1990, als der Künstler 78jährig stirbt, rund 75 Titel zählt. Darunter befinden sich Arbeiten konstruktivistischer Künstler der Klassischen Moderne wie Hendryk Berlewi, Friedrich Vordemberge-Gildewart oder Theo van Doesburg, grafische Blätter der bedeutendsten Suprematisten Kasimir Malewitsch und El Lissitzky, sowie Objekte von Künstlern des ZERO-Kreises wie Heinz Mack, Günther Uecker, Hermann Goepfert, Christian Megert oder Jan J. Schoonhooven. Mit Lucio Fontana, Yves Klein und Piero Manzoni sind Leitsterne der ZERO-Bewegung mit repräsentativen Werken genauso vertreten wie die Nouveaux Réalistes mit Arman und Christo oder Kinetikern und Op-Art Künstler wie Pol Bury, Jesús Rafael Soto und Takis. Die Werke von Joseph Beuys, Marcel Duchamp und Ad Reinhardt ragen nicht nur thematisch heraus, sondern auch mit Blick darauf, dass diese Künstler sich eher als Solisten denn als Mitglieder von Gruppen und Bewegungen verstanden.

Der Vortrag soll die Funktion dieser ungewöhnlichen Sammlung, deren Hauptwerke in der aktuellen Ausstellung zu sehen sind, aufschlüsseln. Zweifellos hat Luther hier Arbeiten gesammelt, die ihn besonders fasziniert haben und die in unterschiedlicher Weise Quelle für sein eigenes Kunstverständnis offenbaren. Zugleich fungiert diese Sammlung aber auch als eine magische Karte, so die These Markus Heinzelmanns