Asien
2006 wurde die Sammlung um den Bereich Asiatischer Kunst vergangener Epochen erweitert. Präsentiert werden u.a. Buddha-Figuren aus Burma, Thailand, Nepal, Japan, Kambodscha und Tibet, Malerei (Thangkas aus Tibet, Kalligraphie aus Taiwan), Keramik (Kultgefäße, Vasen, Schalen aus Thailand, Vietnam, Japan und China) sowie chinesische Jadewerke seit dem Neolithikum.
Zum Thema der Authentizitäts- und Altersbestimmung alter Werke afrikanischer und asiatischer Kunst veranstaltete die Stiftung Situation Kunst in Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität unter dem Titel "Original-Copy-Fake? Examining the Authenticity of Ancient Works of Art" im Februar 2007 ein internationales und interdisziplinäres Symposium.
Sitzender Mönch
Japan, Kamakura-Periode,zw. 1324 und 1439
Bemaltes Holz und Glas
Abgelöst durch die gewaltbereite Macht der Samurai verschwand mit der Heian-Zeit die Vorliebe für dekorative Kunst. Mit dem Wechsel des Regierungssitzes von Kyoto nach Kamakura entstand aus dem Zusammenwirken von in Japan aufkommendem strengem, naturverbundenem Zen-Buddhismus und rigider Samuraiherrschaft eine schnörkellose, realistische Kunst. Dieser Stil der japanischen Kunst wird nach der neuen Hauptstadt ebenfalls mit Kamakura bezeichnet. Errungenschaften dieser Zeit, v.a. durch Einflüsse aus dem chinesischen Raum, sind die Portraitgestaltung mit der gyokugan-Technik (Einsetzen von Glas- oder Kristallaugen) und das Abbilden berühmter Priester.
Bodhisatva Avalokiteshvara
Nepal, 15./16. Jahrhundert
Kupfer mit Spuren von rotem Lack
Als Bodhisattva ('der Herr, der herabblickt') wird ein Buddhist bezeichnet, der trotz der Erlangung der höchsten Vollkommenheit auf den Eintritt ins Nirwana verzichtet, um dem Heil der leidenden Lebewesen zu dienen. Meist wird er in einem idealisierten altindischen Prinzenkostüm mit nacktem Oberkörper und in lässiger Position dargestellt. Verstanden als Emanation des Buddha Amitabha findet man immer eine Miniatur dessen auf dem Kopf des Bodhisatva Avalokiteshvara.