Der touristische Blick der Bundesdeutschen
Der touristische Blick der Bundesdeutschen
Ein Vortrag von Dr. Cord Pagenstecher im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Zwischen Sehnsuchstort und Krisenszenario. Neue Sichten auf die Weltsichten" im Foyer des Museums unter Tage am Sonntag dem 6. Oktober 2019 um 11 Uhr.
Capri-Fischer und Baedeker, Alpenglühen und Teutonengrill - das Thema Tourismusgeschichte ruft nostalgische Erinnerungen ebenso hervor wie beißenden Spott. Der Durchbruch zum Massentourismus zwischen 1950 und 1980 machte die Urlaubsreise zum festen Lebensbestandteil breiter Bevölkerungsgruppen und prägte das Lebensgefühl des ‚Wirtschaftswunders'. Die bunten Bilder von Stränden, Bergen und Kirchen wurden allgegenwärtig - in Urlaubsprospekten und Fotoalben, Reiseführern und Tourismusplakaten, heute auch auf Webseiten und Facebook-Profilen.Was aber zeigen diese Bilder? Was verraten sie uns über die „Weltsichten“ der Bundesdeutschen? Anhand einiger Bildbeispiele fragt der Vortrag nach den Leitbildern und den Konstruktionsmechanismen des touristischen Blicks. Deutlich werden Unterschiede zwischen der Tourismusbranche und den Reisenden, aber auch ein Wandel der Blickmuster im Verlauf der Nachkriegsjahrzehnte.
Cord Pagenstecher ist Historiker an der Freien Universität Berlin und hat u.a. zu Tourismusforschung, Nationalsozialismus, Migrationsgeschichte und Visual History publiziert. Er arbeitet im Bereich Oral History und Digital Humanities.
Die Teilnahmegebühr beträgt 3 Euro, ermäßigt 1 Euro. Für Studierende der RUB ist der Eintritt frei.