Postskript Prätext Blüten Staub. Eine akusmatische Annäherung

„In selbstauferlegter Beschränkung der Arbeitsmittel, knapp bemessener Zeit und Anlehnung an Erich Reuschs Klangcollage Les Préludes haben die studentischen Mitarbeiter von Situation Kunst den Rückgriff auf die Blütenstaub-Fragmente Friedrichs von Hardenberg (Novalis) unter- und sich des urromantischen Konvoluts angenommen, um eine Auswahl einzusprechen.

Stets ein einziger Text – und immer zwei, die sprechen. Aber: Verleiht die Stimme der Schrift ihre Kraft oder ist es der Text, der sich der Stimme bemächtigt?

Novalis‘ Aphorismen-Maximen mit ihrem Drängen zum großen System und ihrer notizzettelmäßigen Spontaneität bündeln je und je, was Romantik heißt: Neigung zum allgemein Menschlichen, zum Gefühl, Aufmerksamkeit für das Dunkle in uns, dessen Entfesselung, Gefahr.

Wenn zwei sich auf einen Wortlaut einigen, ist er noch derselbe? Ist nicht die Stimme, die spricht, der Körper, der sich Gehör verschafft, schon Anfang des Widerstands gegen das, was fest-steht? Ist nicht immer sie die einzige? Sie – die einspricht?

Vom 28.10. bis zum 31.10.20, zu den Öffnungszeiten (Mi-Fr 14-18 Uhr | Sa/So 12-18 Uhr) des Museums unter Tage, wird der Park um Haus Weitmar, öffentlicher Raum, zum Schauplatz von Unsichtbarem, Stimmen, immer zweien.“