Begleitprogramm

 

Sonntag, 13. April, 16 Uhr: Themengespräch über Diane Arbus

Begleitend zur Ausstellung „Henri – Model – Arbus. Menschenbilder“ lädt Situation Kunst (für Max Imdahl) am kommenden Sonntag, dem 13. April um 16 Uhr, zum öffentlichen Themengespräch über das fotografische Werk von Diane Arbus ein. An diesem Tag hinterfragen Maureen Nauen und Thorsten Schneider, beide Studenten der Kunstgeschichte und Mitarbeiter von Situation Kunst, im Dialog mit interessierten Besuchern das durchaus kontrovers diskutierte Werk der amerikanischen Fotografin. 1923 in New York geboren, beginnt Arbus zunächst mit ihrem Ehemann, Allan Arbus, als Modefotografin zu arbeiten. Doch in der eher oberflächlichen "Modewelt" finden beide keine Erfüllung. Während Allan weiter als Modefotograf tätig ist, um das Geld für die junge Familie zu verdienen, wendet sich Diane zunehmend dem freien Fotografieren zu. Dabei interessiert sie sich vor allem für die vermeintlich „skurrilen Formen“ menschlicher Existenz, die sie häufig auf Streifzügen durch die Straßen New Yorks ablichtet. So zeigt die Aufnahme „Frau mit Schleier“ von 1968 beispielsweise eine wohlhabend wirkende Dame mittleren Alters, deren Pelzkragen, Kopfbedeckung und Perlenohrringe sie beinahe verkleidet wirken lassen. Die Fotografie scheint mehr „Parodie“ der New Yorker Upper Class, als individuelle Porträtaufnahme zu sein. Gerade ihre Tendenz zur Ablichtung des „Andersartigen“ ist es jedoch auch, die Diane Arbus in der Rezeption ihrer Bilder nicht nur positive Stimmen eingetragen hat. Unter der Fragestellung: "Diane Arbus – Voyeuristin oder Humanistin?" soll daher gemeinsam mit den Besuchern darüber diskutiert werden, ob und inwiefern ihre Fotografien künstlerischer Freiheit geschuldet sind oder eine „fotografische Ethik“ unterlaufen.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich an dem Gespräch zu beteiligen.
Der Eintritt in die Ausstellung beträgt 3 Euro (1 Euro ermäßigt) und beinhaltet die Teilnahme
an dem Themengespräch. Treffpunkt ist das Foyer im Kubus.

Maureen Nauen studierte Kunstgeschichte und Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum und ist seit Oktober 2010 als wissenschaftliche Hilfkraft in Situation Kunst (für Max Imdahl) tätig. Zur Zeit arbeitet sie im Rahmen einer Promotion über die installativen Werke des Franzosen Pierre Huyghe.

 

Sonntag, 30. März, 16 Uhr: Themengespräch über Florence Henri

Begleitend zur Ausstellung „Henri – Model – Arbus. Menschenbilder“ lädt Situation Kunst (für Max Imdahl) am kommenden Sonntag, dem 30. März um 16 Uhr zum öffentlichen Themengespräch über das fotografische Werk von Florence Henri ein. Dabei beleuchten Gesine Emmerich und Anna Storm, Doktorandinnen der Kunstgeschichte und Mitarbeiterinnen von Situation Kunst, im Dialog mit interessierten Besuchern die künstlerischen, foto-historischen und gesellschaftlichen Ausgangspunkte des Werkes dieser bereits von ihren Zeitgenossen hoch geschätzten Verfechterin eines neuen, modernen Sehens.

Zunächst Musikerin und Malerin schreibt sich Henri 1927 als Gaststudentin am Bauhaus in Dessau ein. In Ihren Aufnahmen übernimmt sie vor allem die Experimentierfreude der dort propagierten "Neuen Fotografie". Sie zeichnen sich durch eine raffinierte Wechselwirkung zwischen innerbildlicher Raumgestaltung und abgebildetem Gegenstand aus. Häufig vervielfacht Henri mittels des Einsatzes von Spiegeln die Perspektive, wodurch der reale Raum nicht mehr vom gespiegelten zu unterscheiden ist. Es entstehen Porträts berühmter Künstlerpersönlichkeiten, aber auch Auftragsarbeiten für Zeitschriften und Magazine und Werbeaufnahmen.

Das Themengespräch wird sich sowohl den grundlegenden Prinzipien der fotografischen Vorgehensweise von Florence Henri widmen als auch den Gebrauch ihrer Aufnahmen für Reklame- und Werbezwecke reflektieren. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich an dem Gespräch zu beteiligen.

Der Eintritt in die Ausstellung beträgt 3 Euro (1 Euro ermäßigt) und beinhaltet die Teilnahme an dem Themengespräch. Treffpunkt ist das Foyer im Kubus.

 

Gesine Emmerich ist Kunsthistorikerin und seit 2010 Mitarbeiterin von Situation Kunst (für Max Imdahl). Sie studierte Kunstgeschichte und Erziehungswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 2014 promoviert sie bei Prof. Dr. Valeska von Rosen an der Ruhr-Universität Bochum zu "Künstlerischen Dekonstruktionsstrategien des Gesichts seit den 1960er Jahren". 

Anna Storm studierte Kunstgeschichte und Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und ist seit 2013 Promotionsstudentin an der Leuphana Universität Lüneburg bei Prof. Dr. Beate Söntgen. In ihrer Forschungsarbeit untersucht sie "Künstlerische Aneignungs-Strategien sowie interpikturale Arbeitstechniken der klassischen Moderne". Seit November 2012 arbeitet sie als wissenschaftliche Hilfskraft in Situation Kunst (für Max Imdahl). Außerdem ist sie als Museumspädagogin im Wuppertaler von der Heydt-Museum tätig.