Bilderstreit

Die Auseinandersetzung um geraubte und entzogene Kunst

in der Nachkriegszeit und in der Gegenwart

Donnerstag, 6. April 2017, 18 Uhr, Museum unter Tage

Ein Vortrag von Prof. Dr. Constantin Goschler

Lehrstuhl für Zeitgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum

Nach dem Ende des Dritten Reiches drehte sich die Auseinandersetzung um Kunst im Nationalsozialismus nicht allein um die Bestimmung der ästhetischen Qualitäten von in dieser Zeit entstandenen Kunstwerken. Vielmehr ging es auch um die Klärung der Eigentumsverhältnisse von in der Zeit zwischen 1933 und 1945 in ganz Europa verkauften, entzogenen und geraubten Kunstwerken, die nun im Rahmen von Restitutionsansprüchen erörtert wurden. Zumeist handelte es sich dabei um Kunstwerke, die nicht im Dritten Reich entstanden waren, aber in dieser Zeit ihren Besitzer gewechselt hatten. So existiert neben einer Geschichte, die sich gewissermaßen auf die Vorderseite der Bilder bezieht, auch eine zweite Geschichte, in der es um deren Rückseite, um die Frage der Provenienz von Kunstwerken geht.

In diesem Vortrag wird die Auseinandersetzung um die Kunstrestitution diskutiert, die in zwei großen Wellen nach 1945 und nach 1990 stattfand. Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Verhältnis von Gerechtigkeit, Ökonomie und Identität. Dazu werden die unterschiedlichen Konjunkturen der Verschränkung von Kunstmarkt und Vergangenheitspolitik erörtert, die bis in die Gegenwart hinein immer wieder erhebliche Aufmerksamkeit erregt, wofür George Clooneys Spielfilm Monument Men ebenso steht wie der Fall Gurlitt.

Der Eintritt beträgt 3 Euro, ermäßigt 1 Euro. Für Studierende der RUB ist der Eintritt frei.

Anmeldung unter: info(at)situation-kunst[dot]de

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