Nico Joana Weber

Transitional Regions

5. Mai – 27. August 2017

Nico Joana Weber thematisiert in ihren Videoarbeiten, Fotografien und Installationen von moderner Architektur, landschaftlichen Eingriffen und Rationalität geprägte Regionen. Sie beobachtet, wie sich die Grenzen zwischen Innen und Außen, von Menschen gebauter und geplanter Wirklichkeit und ihrer Umgebung ständig verschieben.

Sujets ihrer Arbeiten sind Ikonen der Moderne wie beispielsweise von Le Corbusier und Oscar Niemeyer in Südamerika errichtete Bauten. Sie hat die erste Campusuniversität in Deutschland, die Ruhr-Universität Bochum, filmisch reflektiert und die Wüste New Mexicos, wo 1945 erste Atomwaffentests durchgeführt wurden, in Videos und Fotografien ins Bild gesetzt. Mit ruhigen Einstellungen registriert sie subtile Veränderungen, die sich in länger währenden Zeiträumen ereignen und richtet den Blick auf Prozesse ständiger Neuordnungen.

Die Ausstellung führt von der Ruhr-Universität Bochum in die Tropen Südamerikas. Ist im Ruhrgebiet das in der Region gefundene Mineral Markasit Anlass für eine Videoarbeit und Metapher des ständigen Wandels, so zeigen ihre Videos und Fotografien aus Südamerika, wie im tropischen Klima die Grenzziehungen zwischen Architektur und der wuchernden Natur im Dschungel fließend werden. In ihrer Videoinstallation Land of Enchantment und der fotografischen Serie Painted Desert, die Nico Joana Weber im Südwesten der USA aufgenommen hat, verdichten sich weit auseinander liegende Zeiten und Ereignisse: die scheinbar zeitlose Wüstenlandschaft New Mexicos, Felsritzungen, die an die erste Bevölkerung der Region erinnern, und Orte, die von technologischen Experimenten, der Raumfahrt und der ersten Atombombenzündung zeugen.

Ihre Herangehensweise ist nicht dokumentarisch; vielmehr arbeitet sie aus der Begegnung mit konkreten Orten spezifische visuelle Strategien heraus. Ihre Bilder und Filmsequenzen verschränkt sie in einer künstlerisch reflektierten Bildsprache, so dass die sich wandelnden, von der Moderne geprägten Regionen in einer Weise anschaulich werden, die Alejo Carpentier mit dem Begriff des „wunderbar Wirklichen“ beschrieben hat.

Eine Ausstellung des Kunstgeschichtlichen Instituts der Ruhr-Universität Bochum, kuratiert von Dr. Friederike Wappler (Wissenschaftliche Leiterin der Kunstsammlungen). Ausstellungsort ist das Museum unter Tage.
 

Förderer

Die Ausstellung wird gefördert durch: