Comics und die Großstadt
Auf den Spuren einer ambivalenten Beziehung
Sonntag, 3. Dezember 2023, 11 Uhr
Ein Vortrag von Dr. Nina Eckhoff-Heindl (Department Kunst und Musik, Universität zu Köln) im Begleitprogramm zur Ausstellung Die Stadt ist anderswo
Das Medium Comic, insbesondere in seiner US-amerikanischen Ausprägung, steht in einem engen, aber auch ambivalenten Verhältnis zur Großstadt und ihrer Darstellung. Während sie in den frühen Zeitungscomics um 1900 als Kulisse für Richard F. Outcaults berühmtes „Yellow Kid“ und seine Eskapaden diente, nutzt Spiderman seit den 1960er Jahren die großstädtischen Häuserschluchten zur schnelleren Fortbewegung.
Frank Millers Serie „Sin City“ (1991/1992) zeigt, wie sich in urbanen Hinterhöfen menschliche Abgründe auftun, und Chris Ware thematisiert in „Building Stories“ (2012) die Einsamkeit, die mit dem städtischen Leben einhergehen kann.
Der Vortrag fragt nach den vielfältigen Verbindungen zwischen Comic und Großstadt und zeigt dies an markanten Beispielen der US-amerikanischen Comicgeschichte. Nicht zuletzt wird die Frage aufgeworfen, ob die Stadt nur männlichen Comic-Künstlern vorbehalten ist, wie die obige Aufzählung vermuten lässt.
Dr. Nina Eckhoff-Heindl studierte Kunstgeschichte und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. 2021 schloss sie ihre Cotutelle-Promotion an den Universitäten Köln und Zürich mit summa cum laude ab. 2022 erhielt ihre Dissertationsschrift „Comics begreifen. Ästhetische Erfahrung durch visuell-taktiles Erzählen in Chris Wares ‚Building Stories‘“ den Roland-Faelske-Preis der Universität Hamburg, 2023 zudem den Offermann-Hergarten-Preis 2023 der Universität zu Köln. Seit 2023 arbeitet sie in dem Projekt „Comicforschung.nrw“ am Institut für Medienkultur und Theater der Universität zu Köln.
Die Teilnahmegebühr beträgt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.